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Inforeihe der CDU diesmal bei den BNN

Im Rahmen ihrer wiederkehrenden Inforeihe organisierte die CDU diesmal einen Besuch bei den BNN in Neureut. Ein interessanter Abend mit spannenden...

Besuch bei den BNN

Im Rahmen der Reihe CDU-Aktionen fand ein Besuch im Verlagshaus der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) in Karlsruhe-Neureut statt. Pünktlich um 18.00 Uhr begrüßte Herr Josef Wipper die aufgrund mehrerer kurzfristiger Absagen etwas dezimierte Besuchergruppe. Herr Wipper ist gelernter Drucker, war fast 50 Jahre bei den BNN in verschiedenen Funktionen beschäftigt und glänzte mit hervorragenden Kenntnissen bezüglich der Technik und der Abläufe.

Zunächst zeigte er uns eine Maschinensetzmaschine Linitype Baujahr 1923, die noch bis 1980 eingesetzt wurde. Einerseits erstaunt einen die komplexe Technik einer solchen Maschine, andererseits wirkt sie wie aus einer anderen, längst vergangenen Zeit.

Zunächst erläuterte Herr Wipper einige Rahmendaten: Wilhelm Baur und Walter Schwerdtfeger erhielten am 1. März 1946 von den amerikanischen Besatzungstruppen die Lizenz zur Herausgabe einer Zeitung in Karlsruhe. Am 4. März 1946 erschien die erste Ausgabe der BNN. 1972 wurde die Druckerei aus der Innenstadt nach Neureut verlegt, 1986 zogen auch die Redaktion und die übrigen Verlagsabteilungen nach Neureut um. 2012 wurde die aktuelle Druckstraße, im Zeitungsjargon Rotation, in Betrieb genommen. Insgesamt werden neun Lokalausgaben hergestellt, von der „Bruchsaler Rundschau“ bis zum „Acher- und Bühler Bote“, von Karlsruhe-Stadt bis zum „Pforzheimer Kurier. Die Gesamtauflage liegt bei knapp 120.000 Exemplaren, früher waren es einmal um 180.000.

Die nächste Station war die Produktionsplanung. Hier können die Mitarbeiter den Status der einzelnen Seiten aller neun Ausgaben überprüfen. Der Andruck der jeweiligen Ausgabe kann natürlich erst erfolgen, wenn alle Seiten freigegeben und die Druckplatten montiert sind. Gestartet wird um 19.00 Uhr mit dem „Acher- und Bühler Bote“, hier muss die Auslieferung wegen der längeren Anfahrtswege rechtzeitig beginnen.

Weiter ging es mit einem Besuch in den Redaktionsräumen. Hier wurden wir von Herrn Dr. Udo Stark begrüßt, Redakteur in der Redaktion Politik. Er erläuterte uns, dass sich die Organisationsstrukturen der Redaktionen in den vergangenen Jahren stark gewandelt haben, hin zu einer immer stärkeren Verzahnung. Wir erfuhren, dass die BNN in Stuttgart und Berlin eigene Korrespondenten hat, mit einigen anderen vergleichbaren Lokalzeitungen zusammen über weitere Korrespondenten verfügt und ansonsten von den Agenturen DPA und AFP mit Material versorgt wird.

Die nächste Station war das Papierlager. Die größeren Varianten der Papierrollen enthalten 20.000 Meter Papier und wiegen rund 2 Tonnen. Die Menge an gelagertem Papier ist erheblich, nicht zuletzt deswegen, weil das Papier unbedingt an die vorhandene Raumtemperatur und die herrschende Luftfeuchtigkeit angepasst werden muss. Den Einbau einer Papierrolle in die Rotation konnten wir uns ansehen. Bei den vorliegenden Abmessungen und Gewichten muss das mit Hilfe von Staplern und Vorrichtungen vonstattengehen. Der Anfang der neuen Rolle wird an das Ende der vorherigen angeklebt.

Es folgte der Gang in das Herzstück der Produktion, die Rotation. Zunächst wurden uns Details zum Druck der Zeitung im Kontrollraum erläutert. Anschließend konnten wir die 40 Meter lange und 670 Tonnen schwere Druckanlage aus der Nähe betrachten. Eindrucksvoll, in welch aberwitziger Geschwindigkeit das Papier bedruckt, der Länge nach gefaltet,  an den Längsseiten und anschließend quer geschnitten wird. Während wir uns dieses Wunderwerk der Technik ansahen, wurde gerade der Hardtteil gedruckt:

Es folgte ein Gang durch den Versand, wo bereits Pakete fertig bereit zur Auslieferung waren. Hier gibt es sogar noch eine Abteilung, in der Handarbeit geleistet wird, nämlich der Versand der BNN durch die Post.

Gegen 21.00 Uhr endete eine ausgesprochen interessante Führung durch die Gebäude der Badischen Neuesten Nachrichten, vom Pförtner bis zum Versand.

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