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CDU informiert sich über Geothermieprojekt in Graben-Neudorf

Die CDU Linkenheim-Hochstetten hat sich bei einem Besuch der Geothermiebohrstelle in Graben-Neudorf über das derzeit laufende Projekt der Deutschen Erdwärme informiert und interessante Einblicke gewonnen.

Energie- und Wärmewende sind Themen, die schon lange in der Bundes- und Landes-, aber auch zunehmend in der Kommunalpolitik Einzug ins Tagesgeschäft gehalten haben. So war es für die CDU Linkenheim-Hochstetten logisch, sich vor Ort ein Bild zu machen, von einem der größten Wärmewendeprojekte im Landkreis. Die Geothermiebohrstelle in Graben-Neudorf.

Dort angekommen wurden wir freundlich von Frau Keil einer Mitarbeiterin der Deutschen Erdwärme empfangen und im Informationsgebäude mit den Grundlagen der Geothermie vertraut gemacht. Von Informationen zur Geologie des Geothermiefeldes über Grundwasserschutz, seismische Überwachung bis hin zu Bohrtechnik und Anwendung der gewonnenen Wärmeenergie aus rund 4000 Metern Tiefe war alles dabei und umfassend dargestellt.

Natürlich haben wir auch zahlreiche Fragen mitgebracht, die sich nicht zuletzt um die Erdbebengefahren gedreht haben, aber auch um die Ergiebigkeit des Geothermiefeldes und die Leistungsfähigkeit der späteren Anlage für die Region.

Alles in allem war es ein interessanter Besuch, bei dem uns Frau Keil fundiert einige im Raum stehende Kritikpunkte versachlichen konnte. Jedoch erschien der Zeitplan ambitioniert. Im Jahr 2026 soll die Anlage in Betrieb gehen und die Region mit Wärme und Strom versorgen. Wobei die zweite Bohrung erst im nächsten Jahr starten soll und ein Kraftwerk für die Stromerzeugung noch geplant, bestellt und gebaut werden muss. Gleiches gilt für die so genannte Backbonewärmeleitung, die von Graben-Neudorf über Bruchsal nach Bretten führen soll.

Wir konnten außerdem mitnehmen, dass sowohl beim Prozess der Wärmegewinnung als auch bei der Erdbebenüberwachung sehr sensibel agiert wird, um seismische Ereignisse erst gar nicht auszulösen. Diese können jedoch durch die hochempfindliche Messtechnik frühzeitig erkannt werden, noch bevor diese an der Erdoberfläche für die Menschen überhaupt wahrnehmbar sind. Sollten Erdschwingungen gemessen werden, die auf den Anlagenbetrieb zurückführbar sind, wird die Leistung der Anlage über das Steuerungssystem entsprechend reduziert oder heruntergefahren. Dennoch schließen wir uns den Forderungen der CDU-Landtagsfraktion an, dass das Bundesland-Baden-Württemberg Ausfallbürgschaften für etwaig auftretende von Geothermieprojekten verursachte Schäden übernehmen soll.

Aber unabhängig von all diesen Punkten ist eine stetige und CO2-freie Wärmegewinnung zu erwarten, die einen wesentlichen Beitrag in der Region leisten kann. Entscheidend wird sein, welche Wärmeleistung später zur Verfügung steht. Auf die Ergebnisse der Fördertests der ersten Bohrung, die Aufschlüsse dazu geben können, kann man gespannt sein. Die vorgefundenen Temperaturen von über 200 °C sorgen bei der Deutschen Erdwärme jedenfalls für Zuversicht.

Schade, dass Linkenheim-Hochstetten nicht von der Wärme profitieren kann. Wir werden uns vor Ort mit dezentralen Lösungen behelfen. Das Neubaugebiet Nußbaumhecken wird hier als Pionier mit einer Quartiersenergieversorgung dienen. Gemeinderat und Verwaltung arbeiten bereits daran.

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